Ihr Trainer-Team aus Nastia Steinbeck und Michael Vogel stellte Sarah hervorragend auf den schweren Wettbewerb ein. Traditionell werden bei der Bauhaus-Gala die Tickets für die internationalen Wettkämpfe der Altersklasse U20 vergeben. In diesem Jahr wurde in Mannheim zusätzlich um einen Startplatz pro Disziplin beim EYOF der Altersklasse U18 gekämpft. Der Wettkampf war von großer Hitze und wechselnden Winden geprägt, was den Anlauf erschwerte und Fehlversuche provozierte. Sarah übersprang 3,70 und 3,80 Meter trotzdem sicher und 3,90 Meter im zweiten Versuch. Mit 3,95 Meter im ersten Versuch setzte sie sich an die Spitze. Den Sieg in der Altersklasse U18 errang sie schließlich mit einem souveränen Sprung über 4,00 Meter, was ihre große Nervenstärke unterstreicht. Ihre starken Konkurrentinnen Moana Kleiner (Potsdam) und Stella Rubrech (Schwäbisch Hall) mussten nach übersprungenen 3,95 Meter passen. Obwohl Sarah an diesem Tag dreimal an ihrer Bestleistung von 4,05 Meter scheiterte, war ihre Freude über den bevorstehenden Start im Nationaltrikot riesig.
Wäre Sarah nicht die beste U18-Springerin gewesen, hätte sie sich mit ihrer Leistung einen Startplatz für die U20-Europameisterschaft in Schweden gesichert. Ein Doppelstart ist zeitlich jedoch nicht möglich. Nach Schweden fahren nun die letztjährige Siegerin der olympischen Jugendspiele, Leni Wildgrube (4,15) und die Zwillingsschwestern Doville und Laure Scheutzow. Der hochklassige, spannende Wettkampf wurde durch eine Schweizerin und eine Britin bereichert.
Die ebenfalls siebzehnjährige Antonia Dellert war aufgrund ihrer Vorleistung von 11,90 Sekunden für einen Start über 100 Meter nach Mannheim eingeladen worden. Als Mitglied des DLV-Nachwuchskaders war sie im Vorfeld bei Testwettkämpfen der Nationalstaffel über 4x100 Meter eingesetzt worden. Ihre Hoffnungen auf eine Qualifikation für das EYOF haben sich jedoch nicht erfüllt. Trotz einer Verbesserung ihrer 100 Meter-Saisonbestzeit auf 11,87 Sekunden, musste sie sich der Neubrandenburgerin Cheyenne Kuhn geschlagen geben, die als Teilnehmerin der U18-Europameisterschaft des Vorjahres mit um zwei Zehntel verbesserten 11,56 Sekunden sogar schneller als alle U20-Sprinterinnen war. Nach erster Enttäuschung möchten Antonia und ihr Trainer Michael Vogel nun bei den Deutschen Jugendmeisterschaften am 27.7. in Ulm erneut angreifen, auf die Sarah wegen ihrer Teilnahme am EYOF verzichten muss.