Starker Regen begleitete den Wettkampf. Der 54 Jahre alte Athlet mußte sich in dem siebenköpfigen Endlauf-Feld seinem härtesten Konkurrenten in Deutschland, dem drei Jahre jüngeren Stephan König vom Turnverein Rheinbach, um 29 Hunderstel geschlagen geben. Entscheidend war ein Strauchler von Klaus an der 9. Hürde, der König aufschließen ließ und 20 Meter vor dem Ziel Heuchemer noch überlaufen konnte. Heuchemers Zeit von 63,14 Sekunden war seine Saisonbestzeit. 2018 hatte er mit 62,15 Sekunden seine achte Deutsche Meisterschaft mit 1,5 Sekunden Vorsprung vor König gewonnen. Die Niederlage ist für den letztjährigen Fünften der Weltmeisterschaften der Senioren kein Beinbruch: „Es gibt kein Titelabonnement, die Tagesform entscheidet, so ist Sport“.
Am Tag zuvor wollte Heuchemer über die 110 Meter Hürden eine Medaille gewinnen. Er kam als Vierter ins Ziel, wurde aber nachträglich wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Weder der Starter noch die zwei Rückstarter waren tätig geworden. Dies ist ungewöhnlich, sehr selten auftretend, aber eine rechtlich zulässige Entscheidung der Kampfrichter. Heuchemer verzichtete auf einen € 100 teuren Einspruch. Das Gegenteil wäre nicht zu beweisen gewesen, da eine entsprechende Nachweis-Vorrichtung fehlte. Diese ist nur bei Meisterschaften der Aktiven und U23 zwingend vorgeschrieben.
Heuchemer blickt nach vorne. Sein Ziel ist die Finalteilnahme über die 400 Meter Hürden bei der Senioreneuropameisterschaft in Venedig von 7 – 9. September.