Weibliche Jugend W15:
Zur Freude und Begeisterung des Stadionsprechers und der Zuschauer verbesserte Sarah Vogel ihren eigenen, erst kürzlich aufgestellten Hessenrekord im Stabhochsprung von 3,62 Meter, gleich dreimal jeweils im zweiten Versuch: Zuerst waren 3,66 Meter, dann 3,71 und danach 3,81 Meter aufgelegt. Nach einem Fehlversuch über 3,86 Meter beendete sie unter den Augen ihrer Stab-Trainerin Nastija Steinbeck den Wettbewerb, denn als Süddeutsche Meisterin 2016 im Diskuswerfen wollte sie nachmittags ihren Hessen-Titel in dieser Disziplin verteidigen. Die Spannung war aber schon ein bißchen raus, sodass es für ihre 28,79 Meter letztlich die Silbermedaille bei der Siegerehrung gab, denn die Königsteinerin Jette Pridenmuth wartete neben fünf ungültigen Versuchen mit dem Siegeswurf von 29,70 Meter auf.
„Ohne einen 30 Meter-Wurf kann man halt nicht gewinnen und ein Athlet ist kein Roboter“, so resümierten ihre Betreuer Michael Vogel und Wolfgang Bernhardt verständnisvoll.
Am Tag darauf war Sarah bei bestem Leichtathletikwetter wieder auf voller Höhe. Kurz vor Beginn der Läufe fiel die Zeitmessung im Neu-Isenburger Stadion aus und ein Ersatz mußte erst aus Langen beschafft und installiert werden. Die fast zweistündige Verschiebung des Lauf-Zeitplans machte ihr nichts aus. Nach 11,52 Sekunden im Vorlauf ließ Sarah im Endlauf ihrer starken Konkurrenz aus Wetzlar (11,59), Groß Gerau (11,64) und Frankfurt (12,03 Sekunden) keine Chance. Der Blick auf die Zeitmessung machte ersteinmal sprachlos: 11,29 Sekunden bei zulässigem 1,3 Meter Rückenwind pro Sekunde. Damit löschte Sarah nicht nur den LG-Rekord von Katrin Fleisgarten (11,50) aus dem Jahr 2010 aus, sondern auch den Hessenrekord von Michelle Dietz (11,46 Sekunden) aus dem Jahr 2009! Sarah freute sich nach der Stadionansage über viele Glückwünsche, auch die ihrer Konkurrentinnen.
Im 100 Meter Sprint ließ Antonia Dellert nichts anbrennen, was schon in überlegen gewonnen Vor- und Zwischenläufen zu erkennen war. Trotz des Gegenwindes über 1,2 Meter pro Sekunde und einer noch nicht voll überstandenen fiebrigen Erkältung wurde sie mit 12,25 Sekunden gestoppt und ihre Hessenmeisterschaft war zu keiner Phase durch ihre stärksten Konkurrentinnen aus Friedberg-Fauerbach (12,42) und Wetzlar (12,47 Sekunden) gefährdet. Bei den Hessischen U18 am nächsten Wochenende hofft sie ihre Zeit bei dann hoffentlich voller Gesundheit noch steigern zu können.
Trotz neuer persönlicher Bestzeit von 13,37 Sekunden verpasste Jennifer Schmidt als Fünfte im Vorlauf mit 13,37 Sekunden knapp den Zwischenlauf der W15 über 100 Meter.
Auch Katharina Hoja präsentierte sich in guter Form und qualifizierte sich gleich dreimal für den Endkampf. Den 3 Kilogramm Hammer schleuderte sie mit neuem Hausrekord von 34,35 Meter auf den Bronzeplatz. Auch im Diskuswerfen stellte sie eine neue persönliche Bestleistung von 25,40 Meter auf und belegte den siebten Platz. Das Kugelstoßen lief für sie nicht ganz nach Wunsch. Dennoch erzielte sie mit 9,65 Meter einen achtbaren achten Platz.
Unter den Augen ihrer Trainer Klaus Pannek und Michael Vogel lief Clara Sauter ein beherztes Rennen über 800 Meter. Als Zweite ihres Zeitlaufs lief sie mit klarer neuer persönlicher Bestleistung nach 2:33,90 Minuten ins Ziel. In der Endabrechnung bedeutete dies Platz 13 unter den 24 Konkurrentinnen.
Männliche Jugend M15:
Freude machten die drei Starter der LG in dieser Altersklasse als Medaillengewinner. Zu Beginn der Veranstaltung strapazierte Lukas Seibel die Nerven seiner Betreuer und des LG-Anhangs, denn es gelang ihm in keinem seiner sechs Versuche das Brett zu treffen. Trotzdem schaffte er nach 6,02 Meter im ersten Versuch eine gute Serie mit 6,01 / 5,88 / 5,93 Meter. Schließlich blieb dem Hessenmeister des Vorjahres und in der Halle diesmal mit sechs Zentimeter Rückstand „nur“ die Silbermedaille. “Dieser Versuch“- er meinte den fünften, „hätte 6,40 Meter sein können“, konstatierte Trainer Michael Vogel. „So ist halt Wettkampf: Lukas mußte wieder den Kopf vor dem 100 Meter Lauf freibekommen, was ihm auch gelang.“ Nach überlegen gestalteten Vorlauf (11,84) und Zwischenlauf (11,83 Sekunden) sprintete er, auf der ungünstigen Außenbahn eingeteilt, im Endlauf als Vierter mit 11,62 Sekunden nur ganz knapp an einer Medaille vorbei.
Constantin Derzbach war wieder hervorragend in Form. Nach Vor- und Zwischenlaufsiegen war er erster Anwärter auf den Sieg über 100 Meter. Trotz fast 1 Meter pro Sekunde Gegenwind gewann er mit 14 Hundertstel Vorsprung den Hessenmeistertitel in 11,42 Sekunden. Er verbesserte damit den 34 Jahre alten LG-Rekord von Jürgen Pietsch von handgestoppten 11,2 Sekunden. 11,44 Sekunden wären die Einstellung gewesen, denn 24 Hundertstel ist die Differenz zur Handstoppung. Die 11,42 Sekunden sind also neuer LG-Rekord!
Nach seinem Kreisrekord von 10,90 Sekunden in der Vorwoche ließ Constantin auch über 80 Meter Hürden nach 11,01 Sekunden im Vorlauf seine ganze Klasse aufblitzen. Im Endlauf war auf den letzten Metern nur Aaron Heinz aus Kronberg (10,77) etwas stärker. Die Stärke der Konkurrenz zeigte sich in der minimalen Differenz von neun Hundertstel zwischen Gold und Bronze. Constantin gewann die Silbermedaille und verbesserte zur Freude der LG-Fans mit 10,83 Sekunden den Kreisrekord erneut.
Robin Leon Fischer sorgte im Speerwerfen mit der Silbermedaille für eine große Überraschung
In seinem erst zweiten Speerwurfwettbewerb in diesem Jahr verbesserte er nicht nur seine bisherige Bestweite von 40,34 auf 42,61 Meter, sondern er warf eine beeindruckende Serie. Alle Versuche landeten oberhalb seiner alten Bestweite. Auch im Diskuswerfen konnte er einen neuen Hausrekord von 38,26 Meter erzielen und Platz sechs belegen. Es gelang es ihm damit, sich nun auch im Diskuswerfen für die Süddeutschen Meisterschaften zu qualifizieren.
Männliche Jugend U20:
Weiter im Aufwärtstrend befindet sich Julian Lucas Martin. Zum dritten Mal hintereinander gewann er die Hessische Vizemeisterschaft im Hochsprung. Mit 1,90 Meter kam er bis auf zwei Zentimeter an seinen Hausrekord des vergangenen Jahres heran. An der Sieghöhe 1,93 Meter des schon mehrfachen Hessenmeisters Philipp Heckmann von LG Eintracht Frankfurt scheiterte er nur denkbar knapp. Über die 110 Meter Hürden erlief er sich mit neuer Bestzeit von 15,70 Sekunden die Bronzemedaille. Durch die Zeitverschiebung im Ablaufplan mußte Julian Lucas auf einen Start beim Stabhochsprung verzichten.
Weibliche Jugend U20:
Die zwei LG-Athletinnen waren „hochgestartet“, denn sie gehören eigentlich noch der U18-Altersklasse an. Barbara Rickert stellte im Stabhochsprung mit 3,20 Meter ihre Saisonbestleistung ein und schlidderte als Vierte knapp an der Bronzemedaille vorbei. Elsa Wolff kam im 100 Meter Vorlauf nach 13,37 Sekunden ins Ziel. In denZeitendläufen über 200 Meter bedeuteten ihre 26,97 Sekunden den 13. Platz.
Vorschau:
Am nächsten Wochenende startet u.a. Antonia Dellert bei den Hessischen Jugendmeisterschaften U18 in Gelnhausen. Unsere Blockwettkämpfer gönnen sich eine Wettkampfpause vor den Deutschen Meisterschaften am 1./2.7.2017 in Lage.
Am Sonntag, 25.6.2017 findet in Windecken die Region-Qualifikation U12 in der Kinderleichtathletik statt. Gleich zwei Mannschaften der LG Seligenstadt haben sich zur Freude der jungen Talente, Trainer und Eltern qualifiziert und auch am Freitag nach Frohnleichnahm fleißig trainiert.