Zwei Tage vor dem Finale mussten die Springerinnen zunächst die Qualifikation überstehen. Hierfür waren 3,80 Meter erforderlich, die Sarah und andere 12 der 25 Springerinnen überquerten. Damit hatte Sarah in ihrem ersten Start im Nationaltrikot, begleitet von ihrem Vater und Trainer Michael Vogel und ihrem Bruder, schon ihr gesetztes Jahresziel erreicht. Mehr konnte erhofft werden, aber es war nicht unbedingt damit zu rechnen, zumal Sarah wie nur noch eine weitere der fürs Finale qualifizierten Springerinnen dem jüngeren der beiden startberechtigten Jahrgänge angehört und ihre Vorbereitung auf die U18 EM von einigen Verletzungsproblemen behindert wurde. Umso größer war die Freude bei Sarah und ihren Betreuern einschließlich dem Stabhochsprung-Bundestrainer Alexander Gakstädter.
Ein Glückwunsch geht auch an die seit Ende 2013 bei Mainz wohnende Nastia Steinbeck, ihre Stab-Trainerin, Hallenweltmeisterin 1999 und Olympiateilnehmerin 2008. Zu der seit 2010 existierenden Truppe, zu der auch die 6-fache Hessische Jugendmeisterin Barbara Rickert gehört, war Sarah 2012 hinzugestoßen. Sie hatte sich mit umfassendem, vielseitigem Training prächtig entwickelt. Derzeit trainiert Sarah durchschnittlich fünfmal pro Woche. Neben dem Sprint- und Krafttraining, das sie in der Seligenstädter Trainingsgruppe ihres Vaters Michael Vogel absolviert, steht ein- bis zweimal pro Woche ein spezielles Techniktraining im Stabhochsprung mit Nastia Steinbeck auf dem Programm. Vor ihrem Erfolg in Györ wurde Sarah 2017 Deutsche und Süddeutsche Jugendmeisterin U 16 im Stabhochsprung, Weltbeste in ihrer Altersklasse mit der Höhe von 3,90 Meter, zudem Süddeutsche Meisterin und DLV-Beste über 80 Meter Hürden, Dritte bei den Deutschen Blockmeisterschaften Wurf, 2016 Zweite. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften U 20 im Februar 2018 hatte Sarah als Jüngste auch aufhorchen lassen. Sie hatte Bronze mit 3,90 Meter errungen, höhengleich mit der Deutschen Meisterin Wildgrube, der Vizeweltmeisterin 2017 und der jetzigen Europameisterin der U 18.
Die LG hatte erhofft, dass mit der sechzehnjährigen Sprinterin Antonia Dellert, der Deutschen Jugendmeisterin U 16 des letzten Jahres, eine weitere Athletin den Sprung nach Györ schafft, nachdem sie in der Halle über 60 Meter bei einem Länderkampf U 20 startete und die DLV-Bestenliste U 18 über 100 Meter mit 11,83 Sekunden anführte. Eine Muskelverletzung lässt sie auf die Hallensaison und Meisterschaften 2019 warten.