Am Samstag bewies Sarah Vogel in Sindelfingen erneut ihre Extraklasse im Stabhochsprung. Erstmals sprang sie im Wettkampf mit einem von zehn auf zwölf Schritte verlängerten Anlauf. Auch wenn das Timing der Sprünge aufgrund der höheren Anlaufgeschwindigkeit noch nicht perfekt passte, sicherte sie sich schon mit ihrer Einstiegshöhe die Goldmedaille. Am Ende steigerte sie ihre Hallenbestleistung um einen Zentimeter auf 3,81 Meter und gewann sicher mit 31 Zentimeter Vorsprung.
Der zweite Tag der Titelkämpfe im Glaspalast in Sindelfingen stand im Zeichen hervorragender Sprints. Antonia Dellert glänzte mit einer Sprint-Show. Nach kontrollierten Vorstellungen im Vor- und Zwischenlauf spielte sie im 60 Meter-Finale ihr enormes Beschleunigungsvermögen aus und setzte sich deutlich von der Konkurrenz ab. Im Ziel gewann sie souverän den Titel und steigerte ihre erst zwei Wochen alte Bestzeit um 13 Hundertstelsekunden auf hervorragende 7,51 s. Damit lag sie fünf Hundertstelsekunden vor der Württembergerin Lilli Kaden. Auch Constantin Derzbach gelang mit 7,03 s nach einem Blitzstart eine neue persönliche Bestleistung im 60 Meter-Sprint. Dies reichte in einem sehr starken Feld zu einer ausgezeichneten Bronzemedaille, die aufgrund der Vorleistungen nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. Im Vorfeld waren vier Sprinter aus Süddeutschland schneller gewesen.
Bei den Hürden-Sprints gingen leider nicht alle Hoffnungen in Erfüllung. Sarah Vogel kam als Vierte ins Ziel. Mit 8,83 s bestätigte sie zwar ihre Meldezeit, die erhoffte Leistungssteigerung blieb jedoch aus. Constantin Derzbach hatte im Vorlauf noch einen Hausrekord von 7,29 Sekunden aufgestellt. Der Finallauf gelang ihm aber ab der dritten Hürde nicht optimal, sodass sich der Seligenstädter mit Platz sechs und dem bisherigen Hausrekord von 8,36 Sekunden zufriedengeben musste. Kein Wunder, denn es war der fünfte Sprint an diesem Tag!
Unter seinen Möglichkeiten blieb an diesem Wochenende Lukas Seibel. Im Weitsprung kam er mit 6,00 m auf Platz acht. Da seine Bestleistung für eine Medaille gereicht hätte, war die Enttäuschung verständlicherweise groß. Nach 7,46 Sekunden im 60 Meter-Vorlauf (kürzlich 7,30 Sekunden, die zum Endlauf gereicht hätten), fehlten nach einem Stolperer überraschend drei Hundertstel zum Erreichen des Zwischenlaufs.
Neben den vier Seligenstädtern in der Jugendklasse, war Tobias Heblik in der Aktivenklasse am Start. Er zeigte im Dreisprung der Männer erneut eine starke Leistung. Mit verbesserter Anlaufsicherheit bestätigte er die Weite seines Siegessprungs bei den Landesmeisterschaften. Im letzten Versuch sprang er 13,76 m und zeigte sich mit einem sehr guten vierten Platz, die maximal mögliche Ausbeute an diesem Tag, sehr zufrieden.
Mit ihren Leistungen zählen Sarah Vogel und Antonia Dellert deutschlandweit zu den besten weiblichen Jugendlichen. Sie nehmen in der aktuellen deutschen Bestenliste der Altersklasse U18 im Stabhochsprung bzw. Sprint jeweils den zweiten Platz hinter jeweils um ein Jahr älteren Konkurrentinnen ein. Am 24./25.2. möchten die beiden ihr Können bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in der ausschließlich ausgeschriebenen Altersklasse U20 in Halle/Saale unter Beweis stellen. In der Rangliste der bis zu drei Jahre älteren Konkurrenz liegen beide auf dem fünften Platz.