Das Jahr 2020 fing für die Leichtathleten der LG Seligenstadt hervorragend an. Die Stabhochspringerin Sarah Vogel wurde nach ihrer Goldmedaille beim Olympischen und Europäischen Jugendfestival im Juli 2019, in Baku, gegen neun ebenfalls nominierte Talente zur Deutschen Jugendleichtathletin des Jahres gewählt. Die Ehrung erfolgte bei den Deutschen und auch bei Hessischen Hallenmeisterschaften.
Im August wurde die LG vom Hessischen Leichtathletikverband als bester HLV-Nachwuchsverein 2019 ausgezeichnet und mit einer Prämie von € 1000 bedacht. Bereits für 2014 hatte man diesen Wettbewerb gewonnen und 2017 den zweiten Platz belegt.
Das Wettkampfprogramm und die Trainingsmöglichkeiten waren wegen COVID19 ab März stark eingeschränkt. In der Kinderleichtathletik geschah so gut wie nichts mehr. In den Sommerferien war der Trainingszuspruch und die Vielfalt der Angebote dann so stark wie nie zuvor. Mit Online-Training hat man schon seit Monaten begonnen. Jetzt ist wieder Stille im Stadion und in der Halle sowieso. Mit individuellem Training allein kann man sein Leistungsniveau nicht halten.
Vorher noch konnte die LG sich über eine Deutsche Hallenmeisterschaft in der Seniorenklasse freuen. Klaus Heuchemer (M55) war nach seinen sieben Meisterschaften über die 400 Meter Hürden im Sommer nun erstmals auch in der Halle über die 60 Meter Hürden nicht zu schlagen. Vorher hatte er bei den Hessischen Meisterschaften zwei Titel und einen zweiten Platz errungen. Hessenmeister der M40 im Kugelstoßen wurde Sascha König, Vizemeisterschaften errangen Frank Janning und Thomas Hufnagel. Barbara Rickert erwies sich als Hessens Beste im Stabhochsprung der Frauen.
Sommersaison:
Sarah Vogel übersprang unter den Augen der Hessenschau in Mörfelden die Latte bei 3,95 Meter. Leider musste sie ab August wegen einer Verletzung die Saison beenden. Als Achte der Deutschen Bestenliste gehört sie weiter dem Bundeskader an und kann auch in der Kalbacher Halle nach Anmeldung trainieren.
100 Meter Sprinter Constantin Derzbach hat seine 2018 erlittene Verletzung endgültig überwunden. Nach Bronze bei den Hessischen Jugenmeisterschaften mit 11,05 Sekunden imponierte er bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in 10,97 Sekunden, der elftbesten Zeit - weniger als eine zehntel Sekunde vom Endlauf entfernt.
Ihre zwölfte Hessenmeisterschaft gelang Barbara Rickert im Stabhochsprung der Frauen mit persönlicher Bestleistung von 3,50 Meter.
Sehr stark präsentierte sich Helena Brich, u.a. mit Siegen in Mannheim und Rodgau. Gleich zwei Bronze-Medaillen gewann sie bei den Hessischen Meisterschaften im Weitsprung und über 200 Meter. Mit 5,91 Meter gelang ihr ein bemerkenswerter Satz in die Weitsprunggrube - der zweitbeste einer Frau in der Geschichte der LG Seligenstadt. Auch über die 100 Meter konnte sie mit einer persönlichen Bestleistung von 12,48 Sekunden aufwarten.
Lea Henning durfte sich über die Silbermedaille bei den Hessischen Jugendmeisterschaften im Dreisprung über 11 Meter freuen. Weitspringer Lukas Seibel musste sich mit Platz 4 begnügen. Er ist ebenso wie Derzbach in den HLV-D-Kader aufgenommen worden. Im Kugelstoßen verbesserten sich Arne Hestermann und Joel Fischer. Die Sprinterinnen Tessa Riedel, Elsa Wolff und die besonders trainingsfleißige Mittelstrecklerin Lilli Sattlegger gefielen. Jannis Lahrem schleuderte im Rodgau, beim letzten Wettkampf der U18, den Jugendspeer erstmals über 50 Meter. Robin Leon Fischer blieb in der U20 knapp unter dieser Marke und steigerte sich im Kugelstoßen. Bei den Kreismeisterschaften ab Jugend U16, ebenfalls im Rodgau, konnte die LG 16 Titel erkämpfen. Dort präsentierten sich auch bei ihrem einzigen Start erfolgreich Julian Lucas Martin im Sprint und Weitsprung und Pekka Ditterich im Hochsprung. Als Jüngste gefiel die Werferin Anna Wurzel in der W15. Alle aufgeführten Leichtathleten sind in der HLV-Bestenliste platziert, selbst die Senioren Sascha König und Anja Reising. Daneben belegten auch Klaus Heuchemer, Thomas Hufnagel und Dr. Armin Tischbierek in mehreren Disziplinen Spitzenplätze bei den Senioren. Bianca Borger und Bugsy Günther haben sich für den Kreis-E-Kader qualifiziert.
Endlich wurde ein Traum der LG Seligenstadt wahr!
Nach einer Pressekonferenz der Stadt Seligenstadt, die im Blätterwald entsprechend gewürdigt wurde, begann man im November, gut 12 Jahre nach der Einweihung des Stadions, mit der Erweiterung des Funktionsgebäudes um 260 Quadratmeter für Kraftraum und Wettkampfbüro. Damit wird endlich modernes Training drinnen und draussen möglich.
Ohne die engagierten Trainer, die alles tun, um ihre Schützlinge gut durch diese schwierige Zeit zu bringen waren die Erfolge in 2020 nicht möglich! Das Online-Training wird zunehmend genutzt, was für einen Leistungssportler aber nicht ausreicht, um sein Leistungsniveau zu halten.
In diesem Jahr fielen alle geplanten Veranstaltungen und Trainingslager der Pandemie zum Opfer. Die Leichtathleten der LG freuen sich deshalb auf die Sommersaison 2021.
Inwiefern unter den gegebenen Umständen die LG im neuen Jahr als Ausrichter fungieren kann, ist noch nicht abzusehen. Geplant wird trotzdem für die Zeit ab dem kommenden Sommer, denn die Hoffnung stirbt zuletzt.