Der HLV zeichnet jedes Jahr drei seiner Trainer aus: einen für sein Lebenswerk und je einen für überragende Jugend- und Aktivenleistungen.
Wolfgang „Beppo“ Bernhardt (69 Jahre alt) wurde für sein Lebenswerk geehrt und erhielt aus den Händen des Vorsitzenden des HLV-Fördervereins und ehemaligen Mittelstrecke-Weltklasseläufers, Dr. Franz Josef Kemper, ein künstlerisches Laufbild von Udo Kneffel.
Laudator Paul Gast, als LG-Vorsitzender und HLV-Ehrenmitglied vorgestellt, skizzierte Wolfgangs Weg als Trainer, den er 1969 begann und sich als Schwerpunkt dem Mehrkampf verschrieb. 1975 konnte er mit Otto Hödl seinen ersten Hessenmeister feiern.1976 führte er Otto, einer unserer heutigen Sponsoren, zu 47,7 Sekunden über die 400 Meter. Um die Jahrtausendwende herum schuf er die Grundlage für die nationale Karriere der Tochter Katja. Dazwischen lag die von Alfred Diefenbach so genannte „Seligenstädter Werferschule“ mit dem exponiertesten Kugelstoßer Bernhard Haas als zweifachem Deutschen Jugendmeister an der Spitze. Er ebnete den Weg der Sprinterinnen Franziska Wojciech und Antonia Dellert. Auch betreute er in technischen Disziplinen die Mehrkämpfer um Julian Lucas Martin und jetzt im Blockwettkampf Athleten der deutschen Spitzenklasse wie Sarah Vogel, Constantin Derzbach und Lukas Seibel. Beispielhaft sind damit nur einige genannt, denen er Spass an der Leichtathletik und Leistungsbereitschaft vermittelte und immer noch vermittelt.
Seine Art der Menschenführung ließ keinen Athleten im Stich, der mal in eine Krise kam. Er hat für Probleme immer ein offenes Ohr, insbesondere, wenn der Wille zur Leistung erkennbar ist und hat in einfühlsamen Gesprächen manche Laufbahn nach hinten verlängert.
Mit Trainer- und Vorstandskollegen arbeitet er zum Nutzen seiner Athleten bestens zusammen. Junge Trainerassistenten werden unaufgeregt herangeführt, um sie später für die Übernahme von mehr Aufgaben wappnen zu können. Anspruchsvoll verbindet er Lösungskompetenz und Verläßlichkeit mit seiner Herzlichkeit. Wolfgangs Anteil am Ruf von Seligenstadt als „Leichtathletik Talentschmiede“ ist nicht hoch genug einzuschätzen.
Verbunden mit der Trainertätigkeit ist seine Leistung für die TGS Seligenstadt (Abteilungsleiter von 1975 bis heute) und die LG Seligenstadt, deren Gründungsvorsitzender er 1981war, um dann bis zum letzten Jahr als LG-Sportwart zu wirken. Er unterstützt seine Nachfolgerin, die neue Sportwartin Lisa Weidelt, nach Kräften. Eines seiner Ziele ist es, seinen Enkeln die Begeisterung für seine Sportart einzupflanzen. Zuletzt und wieder am 11.März 2018 schickt er sie als Starter auf der Schulolympiade zusammen mit 300 anderen Kindern auf die Reise über die Bananenkisten.
In einem weiteren Ehrungsblock wurden die hessischen Deutschen Jugendmeister U16 vorgestellt, die Trainer Michael Vogel bestens „entwickelte“.
Sarah Vogel (Stabhochsprung) und Antonia Dellert (100 Meter) wurden in diesem Zusammenhang angesprochen mit Fragen wie: „…wann fallen die 4 Meter im Stabhochsprung? “, „…die Ziele im Sprint?“. Sie erhielten als Auszeichnung ein Solar-Ladegerät.
Nach anregenden Gesprächen mit der HLV-Führung und anderen der vielen Gäste trat die LG-Schaar, der auch die Eltern der beiden jungen Damen angehörten, hochzufrieden die Heimreise an.